Über


Mit der „ADOX“ meines Vaters habe ich mit 12 Jahren meine ersten Fotos gemacht. Diese Kamera habe ich bis heute und manchmal ziehe ich damit immer noch einige Filme durch. Seitdem nahm das Interesse an der Fotografie immer mehr zu. Heute betreiben meine Frau Susanne und ich die Fotografie gemeinsam in unserer Freizeit. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen wie bei ein und demselben Motiv, zwei völlig verschiedene Bildresultate entstehen wenn wir beide fotografieren.

Anfangs fotografierte ich Analog, weiter ging es digital um schlussendlich wieder bei der Analogtechnik zu landen. Dabei entwickelte sich mit der Zeit eine große Vorliebe für die alten Techniken aus den Anfängen der Fotografie. Wet Plate, auch Nassplatten Kollodium Fotografie genannt. Diese Bilder zeigen eine ganz besondere Tiefe.

Wet Plate / Nassplatten Kollodium Fotografie ist eine der frühesten Formen der Fotografie. Dieser Prozess entstand 1848 und war bis 1880 das Non-Plus Ultra der Fotografie. Ab ca. 1880 – 1890 wurde das Wet Plate-Verfahren von der ersten „Trockenplatte“, einem frühen Vorläufer des heutigen analogen Films, abgelöst. Das bedeutete eine große Arbeitserleichterung für die damaligen Fotografen.

Die Wet Plate Fotografie ist zeitintensiv und duldet keine Hast. Diese Art zu fotografieren „entschleunigt“ und bringt dich in die Anfänge der Fotografie zurück. Es gibt keine Pixel und auch kein Filmkorn, die ISO Empfindlichkeit liegt bei ISO 1. Jedes Bild ist ein Unikat.

Konsequenterweise erstellen wir auch unsere Drucke mit Hilfe eines sehr alten Verfahrens, dem Platin / Palladium-Druck. Der Platin / Palladiumdruck besticht durch einen großen Detailreichtum in den Grautönen. Platin / Palladium-Drucke sind außerordentlich lange haltbar. Richtig gelagert verändert sich die Tönung über Jahrzehnte hinweg nicht. Das
Verfahren wurde 1873 in England entwickelt und war für viele Jahre für die Fotografen die beliebteste Art ihre Bilder zu entwickeln. Da aber Platin sehr teuer war, verlor mit Aufkommen neuer Techniken der Platin / Palladiumdruck an Bedeutung.

Seit Irving Penn in den frühen 1960er Jahren einige seiner besten Fotos mit der Platin / Palladium Technik erstellt hat, wuchs die Popularität dieser Technik bis heute. Allerdings ist die Anzahl der Fotografen, die diese Technik beherrschen und auch anwenden auf Grund des hohen Aufwandes und auch der damit verbundenen Kosten, sehr begrenzt.

Das Besondere an dieser Technik ist, dass ganz spezielles Papier mit einer Platin / Palladium Emulsion in der Größe des abzubildenden Negativs bestrichen wird. Nach Trocknung desPapiers wird das Negativ auf dem Papier positioniert und in einem gläsernen Spannrahmen fixiert. Anschließend wird der Rahmen mit dem Papier dem direkten Sonnenlicht ausgesetztund für einige Minuten belichtet. Die UV Strahlung der Sonne sorgt für die Reaktion der Lichtempfindlichen Platin / Palladiumschicht. Nachdem das belichtete Papier vom Negativ getrennt wurde, wird das Papier mit einer speziellen Entwickler-Lösung behandelt. Das ist immer der spannendste Moment, da man sofort sieht, ob das Bild etwas „geworden“ ist oder nicht. Nach dem Entwickeln wird das Bild ausreichend lange gewässert und anschließend getrocknet.

Natürlich fotografieren wir auch weiterhin Digital, auf unseren Reisen und in verschiedenen Projekten. Da wir den gesamten „Workflow“ mögen, von der Belichtung bis zum fertigen Produkt, erstellen wir konsequenterweise auch Bildbände und gerahmte Bilder.